Freitag, 30. November 2012

Sheila Levrant de Bretteville


























“On both coasts of the United States, de Bretteville has used typography and environmental design to enhance
communities. Her aesthetically rich, metaphoric projects are meaningful to a diverse range of local populations.”
Ellen Lupton, National Design Triennial catalogue (><)



















Donnerstag, 29. November 2012

Tilo Baumgärtel, Galerie Christian Ehrentraut Berlin


























Filmstill Videoanimation "Krieg und Frieden", 6min, 2012.
Tilo Baumgärtel, Courtesy: Galerie Christian Ehrentraut

Currently showing artist Tilo Baumgärtel from Leipzig at Galerie Christian Ehrentraut in Berlin.
Fascinating film on show (until 08. December) (and we printed the invitations)


Dienstag, 27. November 2012

Montag, 26. November 2012

La Cédille Qui Sourrit, A shop






























La Cédille Qui Sourrit was a shop in Villefranche-sur-Mer (a village close to Nice in France), conceived by the artists George Brecht and Robert Filliou. The project lasted from 1964 to 1968.
More here: ><



Berlin Westhafen U-Bahn Station, by INSCRIRE

























Project by INSCRIRE (><) discovered during a trip to Berlin. INSCRIRE sets itself the goal to highlight
human rights principles into daily urban life. This specific project was realised by Francoise Stein,
who is the main initiator of the project, and Barbara Reiter.

These are the fragments of text that describe the project on their official website:

"Die Station Westhafen liegt auf der U-Bahnlinie 9. Diese Linie verbindet den Norden Berlins mit dem Südteil der Stadt (Osloer Straße - Rathaus Steglitz). 
Das Ziel von INSCRIRE ist es, die Menschenrechte - Rechte eines Jeden - der Öffentlichkeit nahezubringen. Und genau das kann besonders wirkungsvoll geschehen, indem diese Rechte an öffentlichen Orten aufgeschrieben (= frz.: inscrire) werden.
Und wo gäbe es einen günstigeren Ort als einen städtischen Bahnhof, an dem Menschen, die auf den Zug warten, ihre eigenen Rechte entziffern?
Geschichte
Der U-Bahnhof Westhafen (ehemals Putlitzbrücke) liegt oberhalb des heutigen Regierungsviertels, an der Grenze von Moabit und Wedding. Er war Übergang zwischen dem U- und S-Bahnverkehr. Der U-Bahnhof, 1961 eröffnet, verlor seine Bedeutung als Umsteigebahnhof nach dem Mauerbau durch die Einstellung des S-Bahn-Verkehrs auf dem Nordring. Durch die Reaktivierung des Nordrings erlangte er seine alte Bedeutung wieder.
In seiner Umgebung befinden sich u.a. der Westhafen, das größte Zeitschriftenarchiv Deutschlands und eine Behindertenwerkstatt.

"The Human rights are seen through Heine's point of view. The texts use typographical styles which were rejected by the Nazis. The colors of the very large shapes and forms are Bauhaus' ones. Quotes of murdered people are written by hand on the walls.
In Berlin the work is dedicated to Human Rights and their relationships to great German Humanist, poet and writer Heinrich Heine.
His work is a starting point for the station's design.
In his process of migrating Heine‘s identity desintegrates in 5 steps:
Here in France immediately on my arrival in Paris my German name "Heinrich" was translated into "Henri", and I had to adapt myself to it and had even so to style myself here in this country, for the word Heinrich is not pleasing to the Frenchman and the French do make everything in the world pleasant for themselves. Even the name "Henri Heine" they were unable to pronounce, and most of them called me Monsieur Enri Enn : Many contracted this to Enrienne and some called me Monsieur Un Rien. Heinrich Heine´s statement about losing his name and identity when moving to Paris is INSCRIBED in the entrance halls of the station like a leitmotiv, or an ouverture: the loss of name, personality, then the loss of personal and human rights, and finally the loss of life and commemoration - annihilation.

"Se esta estação fosse um livro, a sentença acima seria o prefácio. Ela é divertida, mas mostra um processo de aniquilação. É a história que contamos com os Direitos Humanos : se não há respeito pelo o que se está escrito, primeiro você perde seu nome e depois sua vida...
Esta estação é dedicada a Heinrich Heine, aos refugiados políticos e a todas as vítimas do regime nazista. “Assim que cheguei em Paris, meu nome alemão ‘Heinrich’ foi traduzido com ‘Henri’, e eu tive que me adaptar a isso, pois o nome Heinrich não soa bem a um francês, e os franceses fazem de tudo para dispor todas as coisas do mundo ao seu prazer. Mesmo o nome ‘Henri Heine’ eles não eram capazes de pronunciar, e a maioria deles me chamavam Mr. Enri Enn; outros reduziam a Enrienne e outros ainda de Monsieur Un Rien"."

 

Monsieur Heinrich Heine, Monsieur Henri Heine,
Monsieur Enri Enn, Monsieur Enrienne,
Monsieur Un Rien...

 

 

Tora Twice About Hebrew Writing



1.) Johann Gottfried Herder
Abhandlung über den Ursprung der Sprache/ Treatise on the Origins of Language. 1772.

^ It was God's breath, wafting air, that the ear caught, and the dead letters, that they drew, were only corpses, that needed to be read as to breathe a new spirit of life into their souls ^

"Nehmet die sogenannte göttliche erste Sprache, die hebräische, von der der größte Teil der Welt die Buchstaben geerbet: daß sie in ihrem Anfange so lebendigtönend, so unschreibbar gewesen, daß sie nur sehr unvollkommen geschrieben werden konnte, dies zeigt offenbar der ganze Bau der Grammatik, ihre so vielfachen Verwechselungen ähnlicher Buchstaben, ja am allermeisten der völlige Mangel ihrer Vokale. Woher kommt die Sonderbarkeit, daß ihre Buchstaben nur Mitlauter sind und daß die Elemente der Worte, auf die alles ankommt, die Selbstlauter, ursprünglich gar nicht geschrieben wurden? Diese Schreibart ist dem Laufe der gesunden Vernunft so entgegen, das Unwesentliche zu schreiben und das Wesentliche auszulassen, daß sie den Grammatikern unbegreiflich sein müßte, wenn Grammatiker zu begreifen gewohnt wären. Bei uns sind die Vokale das Erste und Lebendigste und die Türangeln der Sprache; bei jenen werden sie nicht geschrieben. – Warum? – Weil sie nicht geschrieben werden konnten. Ihre Aussprache war so lebendig und feinorganisiert, ihr Hauch war so geistig und ätherisch, daß er verduftete und sich nicht in Buchstaben fassen ließ. Nur erst bei den Griechen wurden diese lebendigen Aspirationen in förmliche Vokale aufgefädelt, denen doch noch Spiritus* usw. zu Hülfe kommen mußten; da bei den Morgenländern die Rede gleichsam ganz Spiritus, fortgehender Hauch und Geist des Mundes war, wie sie sie auch so oft in ihren malenden Gedichten benennen. Es war Othem Gottes, wehende Luft, die das Ohr aufhaschete, und die toten Buchstaben, die sie hinmaleten, waren nur der Leichnam, der lesend mit Lebensgeist beseelet werden mußte! Was das für einen gewaltigen Einfluß auf das Verständnis ihrer Sprache hat, ist hier nicht der Ort zu sagen; daß dies Wehende aber den Ursprung ihrer Sprache verrate, ist offenbar. Was ist unschreibbarer als die unartikulierten Töne der Natur? Und wenn die Sprache, je näher sie ihrem Ursprunge, desto unartikulierter ist – was folgt, als daß sie wohl nicht von einem höhern Wesen für die vierundzwanzig Buchstaben und dies Buchstaben gleich mit der Sprache erfunden, daß diese ein weit späterer, nur unvollkommener Versuch gewesen, sich einige Merkstäbe der Erinnerung zu setzen, und daß jene nicht aus Buchstaben der Grammatik Gottes, sondern aus wilden Tönen freier Organe entstanden sei. Es wäre doch sonst artig, daß eben die Buchstaben, aus denen und für die Gott die Sprache erfunden, mit Hülfe derer er den ersten Menschen die Sprache beigebracht, eben die allerunvollkommensten in der Welt wären, die gar nichts vom Geist der Sprache sagten und in ihrer ganzen Bauart offenbar bekennen, daß sie nichts davon sagen wollen."

* Das Zeichen für den Anhauch in der griechischen Sprache.


2.) Peter Daniel
Zu "Konsonanten Chaos" und "Buchstaben in Bewegung/ On "Chaos of Consonants" and "Moving Letters". 1992/93.
In: Visuelle Poesie/ Visual Poetry. Eugen Gomringer. Stuttgart: Reclam.

^Rather the letters of the Tora would just assemble themselves differently – according to the needs of the new period of the world. Not one single letter of the Tora would have to be added or even be removed. Through this New-Combination of letters the words of the Tora would receive a "new meaning/a new sense"and would evoke New-Perceptions/Insights/Realisations (The Tora as an Open Work, as Moving Work).^

"Die Tora war – gemäß kabbalistischer An(Ein)sicht – ursprünglich "ein Haufen voll ungeordneter Buchstaben" ("Konsonanten Chaos"). All die Buchstaben der Tora wären also noch nicht zu jenen Wortverbindungen kombiniert gewesen, die wir heute kennen und lesen.
Die zunächst rein "spirituellen Buchstaben" (der sogenannten "mystischen Ur-Tora") hätten sich erst auf weiteren Stufen "fortschreitender Materialisierung" auf unterschiedliche Weise zusammengeschlossen: Anfangs sei die Tora demnach lediglich eine Folge aller möglichen Konsonantenkombinationen gewesen, die aus dem hebräischen Alphabet gebildet werden können, wenn zwei solcher Konsonanten zusammentreten; dann hätten sich aus den Buchstaben die G"ttesnamen gebildet; später Appelative und Prädikative, welche das G"ttliche umschreiben; schließlich wären die hebräischen Buchstaben – sobald sich in der materiellen Welt irgendein bestimmter Vorgang ereignete – zu eben diesen Wortverbindungen zusammengetreten, mit welchen und nun die Tora über genau diese Ereignisse berichtet. – Hätte sich stattdessen irgendein anderes Ereignis abgespielt, so wären eben andere Buchstabenkombinationen entstanden…
Und doch war/ist/bleibt die Tora letztlich immer dieselbe; in ihrem "Wesen" ist sie "unwandelbar".
Daran vermag selbst das von Alters her überlieferte Wort: "Eine neue Tora wird ausgehen… " nicht zu rütteln. Denn dieses Wort bedeutet nicht, daß die Tora durch eine andere ersetzt würde. Vielmehr würden sich die Buchstaben der Tora bloß auf eine andere – den Bedürfnissen dieser Weltperiode gemäße – Weise zusammenfügen; und zwar so, daß auch kein einziger Buchstabe der Tora hinzugefügt oder gar einer von ihnen weggenommen werden müßte. Durch diese Neu-kombination von Buchstaben würden die Worte der Tora einen "neuen Sinn" erhalten und beim Menschen "Neu-Erkenntnisse" hervorrufen/hervrorbringen (Die Tora als 'offenes Werk', als 'Werk in Bewegung'")."





 

Käthe Kollwitz, Rediscovering.




































 

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Claes Oldenburg I AM FOR AN ART

Souvenir from my visit to the Museum of Fine Art, Leipzig
(currently showing a range of printed Pop Art matter, from Warhol to Richter)

Ich bin für eine Kunst,
die politisch-erotisch-mystisch ist,
die etwas Anderes tut,
als im Museum auf ihrem Arsch zu sitzen.
Ich bin für eine Kunst,
die sich entwickelt, ohne überhaupt zu wissen, dass sie Kunst ist,
eine Kunst mit der Chance, am Punkt Null anzufangen.
Ich bin für eine Kunst, die sich mit dem alltäglichen Dreck herumschlägt
und am Ende trotzdem oben auf ist.
Ich bin für eine Kunst, die das Menschliche imitiert,
die komisch ist, falls nötig,
oder gewalttätig oder was sonst gerade notwendig ist.
Ich bin für eine Kunst,
die ihre Form von den Linien des Lebens nimmt,
die sich windet und verlängert und zunimmt und spuckt und tropft,
und so schwer und grob und derb und sanft und dumm ist wie das Leben selbst.
English (Original) Version: ><



Samstag, 17. November 2012

Fassbinder Opening Credit 6













































The Marriage of Maria Braun/ Die Ehe der Maria Braun





Fassbinder Opening Credit 5
























Satan's Brew/ Satansbraut

Übersetzung des Textausschnitts von Antonin Artaud:
"Was die Heiden von uns unterscheidet ist jene am Ursprung all ihrer Glaubensformen unternommene Anstrengung, nicht vom Menschen aus zu denken, um die Verbindung der ganzen Schöpfung, das heißt mit der Gottheit zu erhalten."

Translation of the quote by Antonin Artaud:
"What differenciates us from the pagans is the endeavour not to find the origins of their forms of faith and to receive connection to the whole creation, so to a Godness, in Man."


Fassbinder Opening Credit 4





















The Bitter Tears of Petra von Kant/ Die Bitteren Tränen der Petra von Kant

Fassbinder Opening Credit 3
























Film: Rio das Mortes


Fassbinder Opening Credit 2




























Fassbinder's opening credit for Effi Briest



Discipline of Do Easy





'The Discipline of D.E.' -- Gus Van Sant short film from 1982.
Director: Gus Van Sant
Adapted from the 'Exterminator!' piece by William S. Burroughs (1973)


Freitag, 16. November 2012

Fassbinder Opening Credit 1





























Rainer Werner Fassbinder is one of thre greatest German film makers, in my opinion. His opening credits are just as amazing as his films.
This is the first one I would like to present, from the film Götter der Pest, or Gods of the Plague.
Particularly great is the amazing use of light/dark. The film starts with this almost painterly shot, the credits are only introduced a couple of seconds after one has the time to take in the symbolics of the shot. And then he picks up the use of stark light contrasts, by making the letters almost look like neon lit letters in a shady nightlife scene. We are all the more surprised when the clock only shows 9pm a few minutes into the movie.





Freitag, 2. November 2012

DOK Leipzig, Documentary Film Festival




























A festival with a great selection of documentaries from around the world.
Program: http://www.dok-leipzig.de/festival/festival-news

From the films I watched I can highly recommend When Bubbles Burst by Hans Petter Moland, one of the best resumés and explanations of the financial crisis I have seen so far. A real in depth analysis, uncovering the structures and systems that lie behind a construction that caused reverberations around the planet when it collapsed. You can watch the trailer here: (><). It's an absolute Must See.
Another find I was very happy about is the director Richard Cohn-Vossen, a widely unknown director from the former German Democratic Republic, who made several documentaries for the DEFA (><), and absolutely amazed me with the subtlety with which he bypassed censorship, compromising in the least possible way. Unfortunately his films were only very seldomly shown in the GDR and completely banned at the end of the 1970's. Richard Cohn-Vossen left the GDR in 1979 as a consquence of having signed the letter against Wolf Biermann's expatriation.