Donnerstag, 13. Dezember 2012

Legendary Publishing House 'Zweitausendeins' (Two Thousand One)














"Zweitausendeins hat mit diesen Monsterunternehmen unzählige Studentenwohnungen immer weiter verkleinert und mit einem alternativen Kanon ausgerüstet. Es gab einfach alles, und es war bezahlbar. Beethovens sämtliche Klavierkonzerte, Deutsche Grammophon natürlich, aber statt irgendwelcher Phantastillionen nur ein paar Studentenmark. Ein Musik-, ein Bücher-, ein Leseschatz fürs ganze Leben." (Süddeutsche ><)

"Politisch korrekt Kohle machen – das ist die Idee von Lutz Reinecke und Walter Treumann. Die beiden Spontis gründen 1969 in Frankfurt am Main den Versand Zweitausendeins (benannt nach Stanley Kubricks Film-Meisterwerk), verramschen Restposten linker Literatur und drucken vergriffene Bücher nach. Später wird das Angebot um Schallplatten erweitert. Das Sammelsurium dient man der Kundschaft mit dem "Merkheft" in kumpelhaft-werberischem Ton an. Bald legt sich die Firma einen eigenen Verlag zu und vermarktet außerdem unter anderem das Programm von Rogner & Bernhard exklusiv. Zweitausendeins macht eigenwillige Autoren wie Arno Schmidt hierzulande populär, die Neue Frankfurter Schule (Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, F. K. Waechter), Charles Bukowski und Boris Vian. Der Gesinnungswandel des Publikums spiegelt sich im Sortiment: Zu Politik und Pop gesellen sich Ökologie, Esoterik und Verschwörungstheorien. Im Jahr 2006 gerät das Unternehmen in eine schwere Krise, die eigene Logistik wird geschlossen. Michael Kölmel kommt, die alten Gesellschafter gehen einer nach dem anderen von Bord. Zweitausendeins aber möge durchhalten, hofft der Schriftsteller Matthias Politycki: 'Kanzler stürzen, Währungen werden abgeschafft, Bundestrainer treten zurück, das Merkheft bleibt.'" (brandeins ><)

Zweitausendeins is a publishing house and book/music/film shop founded in 1969 by Lutz Reinecke (later Lutz Kroth). Its mail-order catalogue (the "Merkheft") is an icon; printed on extremely thin paper (for a long time solely in black and white) and using Times New Roman and Univers 67 as their only typefaces, they mainstreamed an aesthetic that reinvented "conservative" design characteristics.
Zweitausendeins is known for a leftist political stance and for introducing the New Frankfurt School, Arno Schmidt, Charles Bukowski (etc. etc.) to a wider public. Their extremely cheap prices made students all over Germany fill their shelves with whatever Zweitausendeins sold; cultural quality at low/ affordable prices was the main motivation. Obviously Zweitausendeins had to change since the 1970s. The current financial crisis forces the company to give up their external shops to private book sellers, change their home (the headquarters are now in Leipzig!), but, in turn they are extending their activities as a publishing house.

Sources and more information (in German):


Leipziger Messe
Wikipedia
Börsenblatt
Frankfurter Rundschau
Zweitausendeins